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Hier wird eine Begründung erfolgen. warum die >Wirbelstraße | Vortex Street< als Forschungsgegenstand für >Bildung< gewählt wurde

Theodor Schwenk hat vor vielen Jahren auf der Grundlage goetheanistischer Naturforschung ein Buch über das Formenschaffen in der Natur geschrieben. Darin spielt die Wirbelstraße eine zentrale Rolle. Viele Menschen sind von dem Buch begeistert, es ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt worden.

René Magritte hat ein berühmtes Bild gemalt, das eine Pfeife mit der erst  einmal überraschenden Unterschrift "Dies ist keine Pfeife" zeigt. Magrittes Bild ist  ein Kunstwerk, hat aber zugleich mit Wissenschaft insofern zu tun, als es bewusst macht, dass ein Bild von einem Phänomen nicht wirklich ein Naturphänomen ist, sondern eben (nur) ein Abbild. Genauso sind wissenschaft-liche Theorien nicht unmittelbar Natur, sie haben nur Natur. Es wird also Wissen über Wissen erzeugt.

Das obige Bild ist noch verwickelter. Es ist durch einen Computer auf der Grundlage einer Formel generiert worden und zeigt eine formal-abstrakte, nur sich selbst bedeutende Punktmenge. Man kann es aber über Ein-Bildungen wieder mit der Natur in Beziehung bringen, wenn man etwa sagt: "Das sieht ja aus wie eine Wirbelstraße". Auch hier gibt es, wie bei der Wirbelstraße, selbstähnliche Gestalten in unterschiedlicher Größe. Insofern gibt also es ein gemeinsames Systembildungsprinzip mit dem Naturphänomen.


Im folgenden wird in sechs Schritten aufgezeigt, wie man vom Konkreten in der Natur zum Abstrakten aufsteigen und von da aus theoriegeleitet wieder zum Konkreten zurückkehren kann. Es ist eine >Heuristik<, ein Orientierungsmittel zur Erzeugung von Neuem. Nachgezeichnet wird damit die historische Entwicklung von Wissen, zugleich aber auch eine systematische Anleitung, Wissen schrittweise zu konstruieren.

1. Phänomenologisches Forschen: Gestalten wahrnehmen und erschließen

2. Vergleichendes Forschen: Ordnungen konstruieren mit von Inhalten getrennten Formen und diese mit neuen Inhalten verbinden (Analogiebildungen)

3. Empirisch-analytisches Forschen: Strukturen experimentell erforschen durch Aufdeckung von Elementen und deren Beziehungen (Metaphorische Setzungen)

4. Systemtheoretisches Forschen: Erfinden abstrakter Systeme durch Generieren von bedeutungslosen immateriellen Elementen und Regeln für deren Kombination

5. Systemtechnologisches Forschen: Erfindung von Artefakten bis hin zu Utopien |Virtuellen Realitäten durch Be- und Ent-deuten von Elementen (Design)

6. Systempraxeologisches Forschen: Entwurf Konkreter Utopien für mögliche gesellschaftliche Praxen (Szenarien)